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Auf die Frage, wer im Publikum Schlagzeug spielt, ging mindestens die Hälfte aller Finger in die Höhe. Zugegeben, wer weder mit Deep Purple was anfangen kann noch sich irgendwie mit dem Schlagzeugspiel beschäftigt, konnte den gestrigen Abend (4. Dez. 2001) im Berliner Luftschloß wohl nicht voll genießen. Aber ehrlich gesagt, ich habe keinen solchen Zuhörer entdeckt. Ich bin jedenfalls in der glücklichen Lage, beide Voraussetzungen zu erfüllen und kam somit voll auf meine Kosten!

Ein glänzend aufgelegter Ian Paice, dem man deutlich anmerkte, daß er die Tour "just for fun" bestreitet und ein höchst amüsanter Pete York, der auf gutem "germlish" den Abend moderierte, verzückten ihr Publikum nicht nur mit Rocksong-Legenden wie "Black Night" von D.P. (wem sag ich das!) und "Sunshine of your love" von Cream sondern noch mehr durch ihre Bürgernahe. Ian Paice zum anfassen, daß ich das nochmal erleben durfte! Nicht nur daß sie im Mittelteil geduldig die Fragen der Zuschauer beantworteten und mit Anekdoten schmückten ("Ian Gillan is a problem, a glorious one but a problem: he never knew the lyrics!"), nein, sie nahmen sich auch nach dem Konzert viel Zeit, um gut gelaunt Millionen von Tickets, CD- und LP-Covers, Poster und andere Devotionalien zu signieren und mit den Fans zu plaudern. Deshalb war der Saal noch eine Stunde nach Ende der Zugabe genauso voll wie während des Konzerts.

Die musikalische Bandbreite belief sich von R & B über Rock bis hin zu Calypso-Klängen aber immer mit einem Schlagzeug-Solo oder einer Drum-Battle (ich kann davon nie genug kriegen!) Colin Hodgkinson am Bass und Miller Andersen an der Guitarre komplettierten die Band, deren Spielfreude den Abend wirklich gelingen ließ.

Matthias Uhl

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