[ d e e p P u r . p l e ) The Highway Star

Sometimes I Feel Like... Purple

67,50 DM (34,51 Euro) sicherer angelegt als an der Börse Auch zum neunten Mal: Die Purple-Shows sind jedesmal Garant für "musical satisfaction" - DEEP PURPLE ist die beste Live-Band unseres Sonnensystems. Um es gleich vorwegzunehmen, Jon musste noch sein Knie pflegen und Don Airey hat den Part bestens ausgefüllt.

Der verspätete Beginn des Einlasses, eine Fanin (weibl. Fan) bekam schon Kreislaufprobleme und sackte zusammen, liess die Meute gleich im Laufschritt zur Bühne strömen, dem ich mich auch anschloss. Dabei blieb keine Zeit, am Merchandising-Stand zu verweilen, was ich mir somit fürs Konzertende aufheben musste. Meine Frau "hat die Songs ja schon zig Mal gehört", so war ich allein angereist und musste meinen Platz in zentraler Bühnenposition in 2. Reihe besetzen. Vor mir direkt am Gitter standen 2 Fans, die aufgrund ihres minderen Wuchses mir zum Glück nicht die gute Sicht auf die Bühne versperrten. Unverständlich für mich und auch viele andere Purple-Fools war der unserer Meinung nach zu breite "Sicherheitsgraben", in den beim Main-Act des Abends nicht mal die Pressefotografen durften, denn auch der von der Leipziger Volkszeitung drängelte sich kurz vor Showbeginn zwischen uns und beklagte sich darüber. Die Band wird doch im Alter keine Angst vor den Fans bekommen oder war das eine Schreibtisch-Tat eines Organisators???

Kurz vor 19:30 Uhr ging's dann mit der Mugge los: Die Rockland Riders, die Hausband des mitpräsentierenden Radiosenders ROCKLAND SACHSEN- ANHALT (konnte mir auch keinen Backstage-Pass besorgen) legten mit ihrer Eigenkomposition "Take The Power" los, spielten dann noch Cover-Versionen (u.a. Kravitz, Cross) und brachten damit die Menge schon in Schwung. Nach kurzem Umbau kam dann die Tour-Vorband aprilDAZE, deren Gitarren-Brit-Pop-lastige Musik auch ins Ohr gehen kann, aber hier die Stimmung leider wieder sinken liess. Die Vorbands in vertauschter Reihenfolge hätten sicher besser die Stimmung zum Höhepunkt des Abends emporgetrieben.

Kurz vor 21:00 Uhr war die Bühne dann dunkel und als die Uhr zur vollen Stunde schlug war es soweit: Ian, the Drummerboy, nahm zuerst seinen Platz ein, dann schob sich von links Roger, hinter dem Boxenturm vorkommend, ins Licht, von rechts schritt Steve in die Scheinwerfer und dann kamen aus dem zentralen Hintergrund Don an die Tasten und Big Ian auf seinen Stammplatz. ... und ab die Post mit "Woman From Tokyo".

Es folgten "Ted (what a guy) The Mechanic" und "Mary Long". Das kannte ich live nur von den Soundboard-CDs, "richtig" live kam's noch viel gewaltiger. Danach gab Don die erste heiße Probe seiner Kunst im "Lazy"-Intro - ... und gut gemacht, die Verpflichtung des Tastenmannes erwies sich als erfolgreicher Griff. Mit eigenen Ideen fügte er sich gut ins Bandgefüge ein, bewies sein hervorragendes Können auch noch bei den anderen Titeln. Mir schien er noch etwas schüchtern, doch den Applaus der Massen hatte er sich genau so verdient wie die Purple-Stamm-Crew. Die weitere Titelfolge glich der Setlist der vorangegangenen Germany-Gigs und obwohl schon öfter aufgesaugt, wurden die Ohren wieder verwöhnt.

Beim obligatorischen "Smoke On The Water" tobten die Massen als ob der Höhepunkt schon erreicht wäre .... weit gefehlt: Das absolute Highlight des Abends war in "Speed King" eingebettet. Zuerst die superben Soli vom Drummer-Ian und Roger und dann noch eins drauf: Roger's Sangesdarbietung; teils Screaming Ian, Steve und Roger gemeinsam und plötzlich hält der Leadsänger dem Basser das Mikro vor die Gusche (wie wir in Sachsen zu sagen pflegen) - und und und ... er singt ... über den "Gulf Of Mexico" - absolut top. Das spiegelte auch die wieder hervorragende Stimmung und beste Spiellaune der Musikanten an diesem Abend wider - wer nicht dabei war, hat wirklich was verpasst.

Wenn's am schönsten ist soll man gehen : Nach 90 Minuten die erste Verabschiedung, natürlich konnte das nicht alles sein. Die Jungs ließen sich auch nicht lange bitten und legten nochmal ein paar Kohlen nach: Das "Black Night"-oh oh oho aus 5000 Kehlen wie das "Hush"-naa na na naaa - Gänsehaut! Das Licht für den Heimweg brachte der Rausschmeißer: "Highway Star".

Traurige Fans? Einerseits ja, weil wieder einmal ein Super-Konzert zu Ende war, andrerseits nein: Sie kommen irgendwann wieder - vielleicht auch mal nach Leipzig - das Völkerschlachtdenkmal wäre doch die perfekte Kulisse. Auf dem Rückweg schlenderte ich noch am Merchandising-Stand vorbei und mehr als einen Pin gab mein Zwiebelleder nicht her - Junge, Junge, diese Preise - vielleicht lande ich ja mal einen Sechser im Lotto.

Das Fazit dieser Sommernacht: Super-Band, Super-Musik, Super-Stimmung. Ein Bootleg dieser Show - das wärs! SOMETIMES I FEEL LIKE ... PURPLE - More and more and more and .....

Klaus Wolf


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