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Ripening 2 reviews

Ripening 1

Berlin special

Bananas album launch
Columbiahalle, Berlin
August 20, 2003

by Michael Labitzke

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Nach dem es leider mit einem Besuch der Sommertour 2003 nicht geklappt hatte, da sämtliche Termine mit einer anderen bekannten „Boygroup“ korrelierten, war ich überrascht auf www.deep-purple.net von dem Berliner Release-Gig zu lesen. Große Chancen auf Karten rechnete ich mir nicht aus, aber zum Glück war dies letztendlich kein Problem. Bei den Clubs zweier anderer Bands diesen Sommer (Stones, AC/DC) waren die Chancen ja gleich Null.

Das man, wenn man gute Musik hören will, als Dresdner ins Umland waren muss, ist man mittlerweile gewöhnt und die Autobahn nach Berlin zählt für mich, als (Nur)Mitfahrer zu meinen Lieblingsstrecken. Mehrmals in den letzten Jahren für gute Konzerte zurückgelegt, erfreuen einen im Berliner/Brandenburgerraum die vielen „lustigen“ Schildchen am Straßenrand wie: Fahrbahnerneuerung auf 11 km, bis Dezember 2005, Wir bauen für Sie. Wenn man freundlich gerechnet das akt. Datum zugrunde legt, kommt man auf eine Bauleistung von 21 m/pro Arbeitstag. Naja, so was ist nur mit Steuergeldern möglich.

Wir sind überraschend gut durchgekommen und die Columbiahalle lässt sich von Dresden gut anfahren. Geg. 18:00 waren wir vor der Halle, Parkplätze waren kein Problem und einige Fans warteten schon vor der Halle, u.a. gesehen Truppi (vorbildliches Umweltbewußtsein !!!!) Wir haben dann noch etwas Sightseeing gemacht, sind zum ehem. Checkpoint Charlie und anschl. zur Einstimmung noch gut türkisch essen gegangen. In Berlin hatte ich allerdings noch nie, mangels Alternativen, „Flensburger“ getrunken.

Gegen 20:30 dann zurück in die Halle. Ich hatte mehr Gedränge erwartet, die Stimmung war relaxt und aus den Boxen erklang in dezenter Lautstärke „Bananas“. Die Pressevertreter waren auf dem Rang untergebracht, so dass wir Fans den Innenraum für uns hatten. Nach einer kurzen Ansage ging´s los mit dem „Highway Star“, eigentlich der ideale Opener und sofort war auch die Stimmung da, gefolgt von „Knocking At Your Back Door“. Sauber gespielt, druckvolle Hammond und von mir ein heimlicher Wunschtitel, da gerade er 2002 in Ferropolis nicht gespielt wurde. Überhaupt fiel es auf, das jetzt Don besser in die Band integriert ist und wesentlich druckvoller spielt es bei den letzten beiden Konzerten, die ich gesehen habe (Dresden 2001 und Ferropolis 2002).

Vom neuen Album folgte „Silver Tongue“, anschl. „Lazy“ mit einem kurzen Intro von Don. Vor „Contact Lost“ erzählte Ian was zur Entstehung des Titels (Stichwort Columbia-Desaster, aber leider ist mein Englisch (noch) immer miserabel), der dann in „Haunted“ überging. Für die klasse und sauber gespielte Gitarre gab´s nach „Contact Lost“ und „Hautend“ jeweils ein Küsschen für Steve von Ian. Überhaupt wurde die Gitarre von Steve sehr erdig und rockig gespielt, auch wenn die eine oder andere „Fingerübung“ in den höheren Tonlagen schon dabei war. Nach „Bananas“, „Well Dressed Guitar“ (muss wohl immer im Set sein) folgte einer meiner Favoriten des neuen Albums „House Of Pain“, von Ian auch in den hohen Tonlagen gemeistert. Anschließend folgte Don´s Keyboard/Hammondsolo, für mich etwas enttäuschend. Zum einen nix Neues (Star Wars kombiniert mit dt. Hymne), sowie einige Klassiker, allerdings zu schnell und in meinen Augen (Ohren) unsauber gespielt. Beim Übergang vom Keyboard zur Hammond gabs einen kurzen Break, den 2. Break beim Einsetzen der Band zur „Perfect Strangers“, hier hatte wohl die Rhythmus-Fraktion ein längeres Intro erwartet. Danach kam eine kurze „Guitar-Parade“ von Steve, welche wie gewohnt in „Smoke On The Water“ überging. „Hush“ beendete den regulären Showteil.

Allerdings ließen sich die 5 nicht lange bitten und wurden vom Auditorium zum Zugabeteil stürmisch begrüßt. Es folgten derer 2, „I´ve Got Your Number“ und „Black Night“, vor letzter wurde noch etwas Improvisiert. Ich kannte das Stück, bzw. diesen Übergang zu „Black Night“ bisher nicht, hörte sich aber klasse an. Nach knapp 90 Minuten war ein denkwürdiges Konzert leider viel zu schnell zu Ende.

Es wurde mitgefilmt mit mind. 5 Kameras und soll bei AOL im September zu sehen sein. Ich denke, es ist für einen Fan mit das größte, seine Band mal bei einem kleinen Clubgig zu erleben. Ich hatte diesen Sommer das Glück gleich zweimal (noch Stones in der Krone), und wann hatte man bei einen Purple-Gig schon mal 7 persönliche Songpremieren (außer natürlich beim 1. Konzert!) Der Sound war ausgewogen, man hörte jedes Instrument klar heraus. Einige Berichte von den Hallengigs 2003 ließen ja in Punkto Sound auch anderes erwarten. Desweiteren war nix von der Basslastigkeit zu spüren, die mich noch 2002 in Ferropolis störte.

Was aber am meisten auffiel, war, das die Jungs merklich Spaß hatten bei der „Arbeit“ Eine gute, relaxte Stimmung auf der Bühne, die Klassiker klingen frisch und die neuen Songs reihen sich hier nahtlos ein. Sie haben „Livepotential“ und klingen auch nach „Deep Purple“. Hoffentlich ist es eine Initialzündung für die „neue“ Besetzung. Für mich auch eine der Stärken der Band, dass sie auch nach Umbesetzungen ihren Charakter bewahrt hat. Hoffentlich vergehen bis zum nächsten Album nicht wieder 6 Jahre, und die Jungs nutzen das neue Album um ihre Setliste für die Bananas-Tour mal so richtig umzukrempeln. Jungs (oder Herr Gillan), es gibt nicht nur die Mk II – Ära.

Leider konnte man das Album nicht schon am gleichen Abend kaufen, so bleibt nur abwarten bis Montag. Ich hoffe nicht, dass die „CD“ wie bei Amazon angekündigt, kopiergeschützt ist, wenn doch, geht’s wieder zurück zu den Wurzeln, zur guten alten Langspielplatte. Diese kann ich auch noch in zwei Jahren abspielen, doch das ist ein anderes Diskussionsthema.

Mit freundlichen Grüßen
Michael

Setliste:
Highway Star
Knocking At Your Back Door
Silver Tongue
Lazy
Contact Lost
Haunted
Bananas
Well Dressed Guitar
House Of Pain
Perfect Strangers
Smoke On The Water
Hush
------------
I´ve Got Your Number
Black Night